Die Exportpreise für Weizen in Russland sind in der vergangenen Woche unter Druck geraten. Dabei belasteten vor allem die hohen Ergebnisse der Weizenernte in der EU, ein weiterer Konkurrent am Exportmarkt, sowie die schwache Inlandswährung. Zum Ende der Vorwoche verlor Brotweizen mit 12,5 RP rund 1,80 auf 175,50 EUR/t fob.
Gleichzeitig lief der Export flott weiter, so dass die aktuelle Schätzung für Weizen, Gerste und Mais für den Monat August von SovEcon auf 4,1 Mio. t angehoben wurde. Im Juli beliefen sich die entsprechenden Getreideexporte auf 3,8 Mio. t.
Gleichzeitig wurden die Importe weiter zurückgeschraubt. Im Juli 2019 halbierte sich fast die Einfuhrmenge an Getreide, Ölsaaten und Nebenprodukten nach Angaben des Bundesamtes für Veterinär- und Pflanzenschutzüberwachung Rosselkhoznadzor auf 183.000 t, wobei Sojabohnen mit 61.000 t den größten Anteil ausmachten, gefolgt von Weizen mit 40.000 t. Damit wird auch auf dem Rohstoffmarkt die Strategie der steigenden Selbstversorgung durch die massiven Importeinschränkungen erfolgreich weiterverfolgt. Seit dem 06.08.2014 sanken die Lebensmittelexporte Russlands um 31 %. In Bezug auf Getreide und Hülsenfrüchte erreichte der Anteil der heimischen Erzeugnisse an der Marktversorgung 99,4 %, Zucker 96 %, Pflanzenöle 81,5 % sowie Fleisch und Fleischwaren 93 %, so die Angaben des Landwirtschaftsministeriums. Gleichzeitig konnte der Export von Lebensmitteln und Rohstoffen weiter ausgebaut werden. Innerhalb der vergangenen 5 Jahre stieg er um 54 % auf 23 Mrd. EUR.
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Das USDA schätzte in seinem monatlichen WASDE-Report gestern Abend den US-Weizenbestand zum Ende der Saison 2019/20 auf 1,014 Mrd. Bushel (Erwartung: 999 Mio. Bushel). Den Welt-Weizenbestand am Ende der Saison 2019/20 schätzte das USDA auf 285,40 Mio. Tonnen und damit ebenfalls höher, als von Analysten erwartet (284,08 Mio. Tonnen).
Entsprechend gingen die Weizenfutures in Chicago und in Paris in die Knie und verloren zum Teil über 5 % an Wert.
Die EU-Weichweizenexporte im Vermarktungsjahr 2019/20 (1. Juli bis 30 Juni) erreichten per 11. August ein Volumen von 1,33 Mio. Tonnen und liegen damit 30% hinter den Exporten im selben Zeitraum des Vermarktungsjahres 2018/19, meldet die EU-Kommission.
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Russland: SovEcon senkt Prognose der Weizenernte 2019
Das russische Agrarberatungsunternehmen SovEcon hat heute mitgeteilt, dass es die Prognose der russischen Weizenernte 2019 von 73,7 Mio. Tonnen auf 74,4 Mio. Tonnen erhöht hat. Die Prognose der russischen Getreideernte wurde hingegen von 117,2 Mio. Tonnen auf 116,8 Mio. Tonnen gesenkt.
ZMP Bericht: TOP KASSAMARKTPREISE: 07.08.2019:
In weiten Teilen Deutschlands ist die Ernte abgeschlossen
Im Norden wurde die Erntetätigkeit aufgrund von Niederschlägen teilweise unterbrochen, ohne dass größere Ernteeinbußen zu erwarten sind
Der Handel verharrt weiterhin in einer abwartenden Haltung, da ausreichend Getreide geerntet werden wird
Die unter Druck stehenden Notierungen an den Terminmärkten tun ihr Übriges dazu
Der Export aus Europa fällt sehr verhalten aus, da alle konkurrierenden Anbieter auf große Mengen an Getreide zurückgreifen können
Die Sorge um das Grundfutter für heimische Tierzuchtbetriebe bleibt wegen der sehr unterschiedlich entwickelten Maisbestände erhalten
Auch die Biogasbranche befürchtet die fehlende Verfügbarkeit von ausreichenden und preiswerten Inputstoffen
ZMP Live Expertenmeinung
In weiten Teilen Mitteleuropas sind die Getreideernten mittlerweile fast abgeschlossen. Auch in Russland war Anfang August schon knapp die Hälfte an Weizen- und ein Viertel der Gerstenflächen geräumt. Mit der neuen Ernte steigt das Angebot aus der Schwarzmeerregion und baut Konkurrenz zu anderen Herkünften auf.