Die schwachen Rapserträge 2018 und der enttäuschende Preisverlauf nach der Ernte, vor allem aber die noch im Herbst zur Winterrapsaussaat herrschende Trockenheit in weiten Teilen der Bundesrepublik hat viele Landwirte dazu gebracht für die Ernte 2019 weniger Raps auszusäen. Das spiegelt sich in den Daten des Statistischen Bundesamts wider. So hat sich die Winterrapsanbaufläche 2019 gegenüber dem Vorjahr den Zahlen nach um 30 % auf 857.500 ha verkleinert. Immerhin ist ein Durchschnittsertrag von geschätzten 33,8 dt/ha wieder größer als im herausragend schwachen Vorjahr, reicht aber an Normaljahre nicht heran. Defizite in der Bodenwasserversorgung und die Hitzewellen im Juni und Juli haben Pflanzenentwicklung und Ertragsbildung gestört. Hinzu kommen Meldungen über niedrige Ölgehalte. Auch wenn die Erträge höher ausfallen als im Vorjahr, bedeuten sie daher nicht unbedingt eine größere Ölausbeute.
Die kräftigen Flächenrückgänge von fast einem Drittel können durch die etwas höheren Erträge nicht ausgeglichen werden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts dürfte die deutsche Rapsernte 2019 rund 2,9 Mio. t erreichen. Das Vorjahr würde damit um 21 % verfehlt, das langjährige Mittel sogar um 41 % unterschritten.
Die bereits schwache Vorjahresernte hatte den Markt im Wirtschaftsjahr 2018/19 nicht wie erwartet beeinflusst; Preissteigerungen blieben aus oder waren nur vorübergehend. 2019/20 wird die Rapsernte noch wesentlich kleiner ausfallen, die Lücke in der inländischen Versorgung entsprechend größer, was für Preisauftrieb spricht, wäre da nicht die Ukraine, die bereits im Vorjahr erhebliche Mengen Raps nach Deutschland lieferte und in dieser Saison mit einem noch größeren Angebot bereitsteht.
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Die deutsche Rapsernte 2019 enttäuscht sowohl in Bezug auf Menge als auch auf Qualität. Im Norden ist die Lage etwas besser als im Süden. Alle Bundesländer schätzen die Ernte kleiner als im Vorjahr. Das liegt zuallererst aber an einem deutlichen Flächenrückgang.
Die Ölmühlen bieten den Landwirten für Rapssaat rund 360 €/Tonne. Das ist ein Niveau, das sich viele Landwirte in der letzten Saison gewünscht haben, in diesem Jahr ist ihnen der Preis aber wegen der kleinen Ernte zu niedrig.
ZMP Live Expertenmeinung
Deutliche Flächenrückgänge zur Aussaat hatten es bereits angedeutet, 2019 wird ein herausragend schwaches Erntejahr für Raps. Die gegenüber Vorjahr etwas besseren Erträge können das nicht abwenden – in fast allen Bundesländern werden kräftige Ernterückgänge zur Gewissheit.