Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Deutschland: Am Rande des Abgrunds

Bundeshaushalt: Am Rande des Abgrunds

Von Manfred Schäfers

(13.11.04) Die deutsche Finanzpolitik ist reich an Versprechen. Der zuständige Minister kündigt viel an - seit Jahren mehr, als er halten kann. Nachdem der Haushaltsausschuß die Vorlage von Hans Eichel so gut wie ohne Korrekturen gebilligt hat, soll auch diesmal wieder alles gut werden: Der Haushalt 2005 sei verfassungsgemäß, da die Neuverschuldung niedriger ausfalle als die Investitionsausgaben, beteuert Eichel.

Obwohl des Ministers Plan scheiterte, durch eine Verlegung des deutschen Nationalfeiertags auf einen Sonntag das Wachstum und damit die Einnahmen des Staates um zwei Milliarden Euro zu erhöhen, verspricht Eichel des weiteren, Deutschland werde im nächsten Jahr die europäische Stabilitätsvorgabe wieder einhalten.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Frankfurter Allgemeine Zeitung, http://www.faz.net)

select
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@Bluetaipan

"Bei vielen Lebensversicherern findet momentan ein Umdenkungsprozess statt."

Genau das ist auch ein wichtiger Punkt. Denn die Versicherer "müssen/wollen" bis zu 90% in Anleihen/Immobilien investieren. Beide Anlageklassen haben große Schwierigkeiten. Die Bonds sind sehr teuer (historisch hohe Bewertung). Aber Versicherer kaufen auf diesem Niveau. Die Immobilien haben Abschreibungsbedarf und viele andere Probleme. Wenn die Versicherer es nicht schaffen die Garantieverzinsung wieder zu senken (auch bestehende Verträge) müssen Sie ein höheres Risiko eingehen. Wenn Anleihen und Immos nur 3-4 % erwirtschaften können für die Anleger nicht wirklich Erträge erwirtschaftet werden. (Abzüge entstehen für Garantieverzinsung, Versicherungsleistungen, Provisionen, Verwaltungskosten, Risikoanteile, höhere Lebenserwartung......) Aktien scheinen hier in der "Not" für eine Zeitlang eine Alternative darzustellen. Und die Versicherer und Banken haben Volumen und besonders seit 2004:-)))

Gruß select

Kobban
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Geht es denn überhaupt noch in unserer Gesellschaft um die Ludwig Erhardsche "Vermehrung des Wohlstands" und "Wohlstand für alle". Die Problemformel heisst doch heute Bestandserhaltung: Retten was zu retten ist.

Vielleicht sollte man Bestand neu definieren, nämlich als ÄNDERBARKEIT des Bestehenden!

Die Herausnahme der Arbeitskosten aus Marktwirtschaft bzw Marktmechanismus und das daraus erzeugte Problem, dass jahrzehntelang Investitionen ausschliesslich unter der Vorgabe politisch abhängiger (Arbeits)Preise kalkuliert wurden, rächt sich jetzt explosiv.

Vor vielen, vielen Jahren gab es Theorien hinsichtlich gesellschaftlicher Bedingungen für die bestmögliche Ausnutzung von Arbeitspotential. Heute bekommt man den sehr zwiespältigen Eindruck, dass einerseits die, die Arbeit haben zuviel ranklotzen müssen, und die, die keine Arbeit haben abstumpfen (das gilt auch für den neuen Hartz4-Arbeitsdienst).

Und der wichtige Mittelstand sitzt zwischen allen Stühlen, weiss sich mit und ohne Arbeit kaum über Wasser zu halten.

Meine Prognose ist, dass ein Änderungszwang (das Wort Reform sollte man wohl nicht mehr in den Mund nehmen) - dass also Zwang, Drohung, Druck zur Ümwälzung von Gewohntem so stark und übermächtig werden wird, dass etwas neues entstehen MUSS.

Und tatsächlich auch entstehen wird.

Vielleicht können wir in Bälde ein Leistungssystem im Entstehen beobachten, das die aus der Gesellschaft Ausgeschlossenen wieder eingliedert. Ein System, das sich dann ausschliesslich mit den Folgen des Ausgeschlossenseins befasst. Finanziert durch das Arbeitspotential der Arbeitslosen.

Ich denke da an eine innerdeutsche Entwicklungshilfe. Es kann nicht mehr nur mit Karitas, Heilsarmee, Sozialhilfe, Armenspeisung geholfen werden (das funktioniert in Entwicklungsländern auch nicht besonders gut).

Die Politik bekommt die Aufgabe der Bemühung um eine strukturelle Jahrhundertveränderung die da heisst:

HILFE ZUR SELBSTHILFE

mfg - ein optimistischer Kobban;
denn ein pessimistischer Mensch ist ein schlechter Mensch

select
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Es gibt doch genügend Ansätze. Sie müssen nur gesehen werden.

Gruß select

"Wasser, Wohnen, Weltstadt"

Hamburg will mit der Hafencity, "dem größten Städtebauprojekt Europas, … in die Liga der internationalen Metropolen aufrücken". Das 200-Millionen-Projekt soll innerhalb von 25 Jahren einen neuen Stadtteil entstehen lassen, "das rund 50.000 Menschen Platz zum Wohnen und Arbeiten direkt am Wasser" bietet.

Aus "mananger-magazin.de" vom 14. Juni 2005, 11:30 Uhr

select
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hier noch drei Beispiele, das auch in DE investiert wird. Hatte vor kurzen einen Termin in Stuttgart und musste mit Staunen vernehmen, das auch hier der Flughafen sehr groß ausgesbaut wird. Es passiert doch was. Auch wird viel investiert wegen der WM 2006. Was wollt Ihr noch? Das nicht alles in "Butter" gehen kann ist doch klar. Andere können aber auch nicht zaubern.

Gruß select

„Deutsche Post: DHL investiert 44 Mio. Euro in neues Logistikzentrum

DHL, die Express- und Logistiktochter der Deutsche Post AG (ISIN DE0005552004/ WKN 555200), wird seinen Logistikstandort in Staufenberg erweitern.

Wie der Konzern am Donnerstag bekannt gab, sollen im Rahmen der geplanten Maßnahmen rund 44 Mio. Euro in ein 50.000 Quadratmeter großes Multifunktions-Logistikzentrum investiert werden. Dabei werden rund 300 neue Arbeitsplätze geschaffen. DHL will mit der Errichtung des neuen Zentrums seine Logistikkapazitäten den Kundenanforderungen nach integrierten Logistikdienstleistungen anpassen..
Das neue Zentrum soll auf einer Fläche von 90.000 Quadratmetern in die bereits bestehende Infrastruktur in Staufenberg integriert werden. DHL betreibt dort bereits ein Paketzentrum, ein Expressterminal und ein Fulfilmentcenter. Die Betriebsaufnahme ist für Anfang Oktober geplant.
Die Aktie der Deutschen Post notiert aktuell mit einem Plus von 0,46 Prozent bei 19,73 Euro.

Quelle: FINANZEN.NET“

„Presse: AMD erwägt dritte Fabrik in Dresden Aktuellen Presseberichten zufolge erwägt der US-Chiphersteller Advanced Micro Devices Inc. (ISIN US0079031078/ WKN 863186) den Bau einer dritten Fabrik in Dresden. Dies berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Mittwoch.
Laut der FAZ könnte der Konzern erneut 2,5 Mrd. Euro investieren und 1000 neue Arbeitsplätze schaffen. AMD wolle sich bis zum Sommer nächsten Jahres für einen Standort entscheiden. Im Jahr 2008 werde dann sehr wahrscheinlich ein neues Werk benötigt, so die Zeitung weiter.
Laut dem AMD-Vorstandsvorsitzenden Hector sei die zweite Dresdner AMD-Fabrik demnächst fertig. Anfang 2006 wolle man aus dieser die ersten Produkte ausliefern.
Die AMD-Aktie schloss am Dienstag in New York bei 17,08 Dollar.
Quelle: FINANZEN.NET“

„BMW-WERK LEIPZIG

Formel für Arbeit

Bereits seit dem 1. März wird der neue 3er BMW im Werk Leipzig gebaut, doch erst heute wurde die imposante Fabrik offiziell eröffnet. Am Festakt nahmen auch Bundeskanzler Gerhard Schröder sowie die Ministerpräsidenten von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bayern teil.

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,356004,00.html

select
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@Ölprinz

"Bist du etwa auch wie "F" in "J" in diesen Markt verliebt?"

Nicht verliebt in den Markt, aber "verliebt" in Chancen etwas zu bewegen.

Marzell
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

http://www.godmode-trader.de/news.php?ida=222846&idc=20

... das ist doch nicht schlecht, oder?

Marzell

aureleus.b
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Wenn ich mir z.b. den Hypovereinsbank-Unicredit Bankendeal ansehe und hier lese, dass Anwälte und Investmentbanker rund 500 Mio. Euro für diesen Deal bekommen, wird mir schlecht.

Nicht einberechnet sind da Abfindungen, interne Postenschacher etc. etc.
also nochmal ein schönes Sümmchen dazu.

Andererseits werden wieder 9000 (4000 Deutsche) Arbeitnehmer auf der Straße stehen.

;-((((

Kobban
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Weltweite Umfrage

Deutsche beliebter als sie glauben
Deutschland gehört zu den Ländern mit dem weltweit besten Image. Sich selbst schätzen die Deutschen aber eher skeptisch ein: 43 Prozent sagen, das eigene Land sei in der Welt unbeliebt. Wie aus einer Studie des Pew-Forschungszentrums in den USA weiter hervorgeht, hat sich das mit dem Irak-Krieg drastisch verschlechterte Amerika-Bild der Europäer nur leicht verbessert.

Die Bürger von 16 Ländern wurden in der jetzt veröffentlichten Studie nach ihren positiven Bewertungen von Deutschland, Frankreich, den USA, Japan und China befragt. Dabei schnitten die USA am schlechtesten ab und erhielten nur in sechs Ländern eine positive Bewertung von mehr als 50 Prozent der Befragten.

Hingegen liegen Deutschland, Frankreich und Japan in 13 Ländern in der Gunst der Befragten, bei China sind es elf Länder. Das beste Image hat Deutschland bei den Franzosen - hier haben 89 Prozent ein positives Bild. Danach folgen die Niederländer (88 Prozent), die Libanesen (85 Prozent), die Russen (79 Prozent), Spanier und Kanadier (jeweils 77 Prozent), die Briten (75 Prozent) und die Indonesier (71 Prozent). Die Amerikaner haben zu 60 Prozent eine günstige Meinung von Deutschland. Diese Einschätzung bleibt leicht hinter der von Japan (63 Prozent) zurück, ist aber deutlich besser als die Meinung der Amerikaner von Frankreich (46 Prozent) und China (43 Prozent).

Nichts gegen Amerikaner - nur den Präsidenten

Am niedrigsten ist der Anteil der positiven Bewertungen von Deutschland in Pakistan und Jordanien mit jeweils 36 Prozent. Umgekehrt haben die Deutschen ein besonders positives Bild von Frankreich (78 Prozent), während die Bewertung der USA mit 41 Prozent weiterhin skeptisch ausfällt. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert aber noch bei 38 Prozent. Das Hauptproblem für die Europäer ist nicht das Land als solches, sondern sein Präsident: In Deutschland geben 65 Prozent der Befragten George W. Bush als wichtigste Ursache für eine anti-amerikanische Einstellung an. In Frankreich sind es 63, in Spanien sogar 76 Prozent. Die Studie beruht auf der Befragung von jeweils 750 bis 1000 Personen in 16 Ländern zwischen April und Ende Mai.

Problem in Washington bekanntUS-Außenamtssprecher Adam Ereli reagierte übrigens umgehend auf die Studie: "Klar, mit oder ohne dieser Umfrage wissen wir, dass wir eine öffentliche diplomatische Herausforderung haben." Die US-Regierung wolle dem Imageproblem unter anderem mit Auslandsreisen von Außenministerin Condoleezza Rice entgegenwirken, sagte Ereli und verwies auf deren gerade beendete Nahost- und Europareise. "Wir gehen raus. Wir sind offen und sagen geradeheraus, was wir denken, woran wir glauben, wofür wir stehen", sagte er.

Stand: 24.06.2005
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4460932_REF1,00.html

Hoffen wir mal ein klein bisschen, dass das Ausland mehr Ahnung von den Deutschen hat als wir selber von uns. Immerhin glauben wir ja auch, Bush besser beurteilen zu können als die Amis.

Gruss Kobban

select
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

"Pessimismus, der das Land wie eine zu schwere Bettdecke am Atmen hindert."

Hoffnung sollte mit Chancen "bestückt" werden. Abwinken ist zu leicht und bringt uns nicht weiter. Wir lernen unseren Kinder Optimismus, dann sollten wir das auch bei uns nicht (mehr) vergessen.

Gruß select

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Die Hoffnung auf sieben fette Jahre

von Norbert Walter für die Frankfurter Allgemeine Zeitungt

Sechzehn Jahre sind genug.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Frankfurter Allgemeine Zeitung, http://www.faz.net)

select
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hier ein Beispiel zur "Arbeitsplatzqualität":-) Aber natürlich ist es wo anders vieeeeeeeel besser.

Gruß select

"Viel Platz zum Arbeiten"

Deutsche Angestellte können sich "in ihren Büros ausbreiten - im Vergleich zum Ausland steht ihnen viel Platz zur Verfügung". Eine durchschnittliche Bürogröße von 31 Quadratmetern pro Mitarbeiter wurde von Jones Lang Lasalle errechnet. Nebenflächen sind anteilig berücksichtigt.

Laut DTZ stehen den Mitarbeitern in Amsterdam und New York jeweils 21 Quadratmeter, in Brüssel 18, in Paris 17, in Sydney 14 zur Verfügung. "Die Schlusslichter bilden Peking und Bangkok mit zehn Quadratmetern."

Aus "Capital" vom 7. Juli 2005, Ausgabe 15/2005, Seite 12"

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