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Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

* Technische oder Fundamentale Analyse - was ist besser ?

Ciao

Franjo

IngoM
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

scheint tatsächlich so zu sein wie Ronin sagt..Theorie und Praxis..oder Anleger und Trader..Das kommt nie zusammen.

hängt davon ab, ob man "Trader" weitgehend nur mit Daytrader oder Scalper, speziell im Futures-Markt handelnd, gleichsetzt.

Wenn der fundamentale Blickwinkel zur Risiko- und Positionsgrössenbestimmung völlig nutzlos sein soll, dann folgt daraus, dass es beisp. völlig unsinnig ist, die fundamentalen News zum Schweinemarkt zu verfolgen, wie es einige hier im Forum tun.

Ich denke aber schon, dass diese Forenteilnehmer der Ansicht sind, dass ein gewisses Fundamentalverständnis des Schweinemarktes schon einen gelegentlichen Nutzen mit sich bringt, und zwar in Form eines zusätzlichen Blickwinkels, wie Global_2 es ausdrückte.

daytrading
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Meine Erfahrung ist zwar sehr gering, habe aber doch seit etwas mehr als 15 Jahre Handelssysteme erstellt. Die technische Analyse kann sehr gut arbeiten. Meine Erfahrung ist folgende: Es gibt einfach Leute, die alles testen und dann dazu noch optimieren. Die Frage, ist optimieren bzw. ein optimiertes System überhaupt überlebensfähig? Wann und warum optimierst du? (Bauchentscheidung)

Es gibt sehr gute, aber auch sehr schlechte Analysten. Beide findest du als Fundi oder TA.

Ich hab mein System seit langer Zeit und bin sehr glücklich damit, erstelle aber doch sehr viele Systeme, Methoden und Strategien. Es würde eigentlich ein System reichen. Meine Finger lassen sich nicht still halten *grins*. Als ich in Zürich arbeitete musste ich zurück und mich mit den Neuronalen Netzen beschäftigen. Sind Neuronale Netze auch TA Instrumente?

Ohne Erfahrung bringt dir die TA nichts. Meine damaligen Kollegen hatten ein Dipl. Ökonomie usw. eine Dipl.Arbeit über solche Netze geschrieben. Die löcherten mich jeden Tag um meine Formeln, ruften täglich bei mir an und wollten dazu noch in Phasen in denen mein System etwas ruhiger läuft mehr erreichen. Obwohl meine Kollegen erkannten, dass mein System alle Crashes überlebten entschlossen sie sich das Neuronale Netz überbewertet anzuwenden. Kritik meinerseits war unerwünscht. (September 2001) Ich hatte dann gekündigt und die wollten, dass ich meine Analysen noch bis Oktober erstelle. Ich hab dann meine Frau analysieren lassen, die erkannte ebenfalls, dass zur dieser Zeit 9 Systeme short sind. (9 Systeme die wir nebenbei laufen hatten, es ging immer nur um eins meiner Systeme in dieser Arbeit) Also hatten wir die Futures auf die Indices short gespielt und in der Sitzung am 11. Sep. sah ich einen Flieger im WTC. Darauf hin erkundigte ich mich ob mein Kollege alle Positionen short hatte. Er sagte ja. Da bekommst als Spekulant strahlende Augen und freust dich auf deinen Gewinn. (Alles andere ist Mediensache). Einen Tag später erfuhr ich dann, nach langen löchern, dass die Punkterechner und Optimierer tatsächlich falsch investierten. Wochen und Monate musste ich gegen diese Art von Systemanwendung protestieren, hat leider nicht geholfen. Deswegen, jeder hat seine Chancen. Lernen und Erfahrung sammeln ist das wichtigste Gut eines Traders oder Analysten. Formeln kann man früher oder später immer finden. Wichtig ist für mich meine Grundeinstellung: Ich optimiere nicht. Ich glaube keiner Nachricht und ich bin mit meinen Emotionen nicht im Konflikt. Nur du musst daran arbeiten und nicht in den Foren nach deiner Lösung suchen, sondern an deiner Lösung selbst arbeiten. Keine Boardformel würde mir die Sicherheit vermitteln, welche mir meine eigenen geben. Auch eine eigene Zahlentheorie kann helfen. Physik finde ich sollte ein Hobby des Traders sein. Astrophysik zum Beispiel.

Also, welche TA: Regelbasiert ?

Gast

Fundamentale Analyse ist sicher wichtig, denn die fundamentalen legen letztendlich fest, welche Preise für einen Wert gerechtfertigt sind. Doch geht es beim Traden nicht eher darum, herauszufinden, was die anderen Anleger glauben? Wenn eine Yahoo trotz bescheidener Gewinne in den Himmel steigt, staunen die Fundis und die Techniker machen Profite. Ich hatte als Journalist oft die Möglichkeit, Unternehmen gründlich kennenzulernen - keine Insiderinfos, nur insight-views! - aber ich mußte in der Mehrzahl der Fälle erkennen, daß meine Einschätzung des Unternehmens mit der des Marktes nicht übereinstimmt. Deshalb ist für mich die technische Analyse das brauchbarere Instrument, um meine eigene subjektive Meinung herauszufiltern. Klappt auch nicht immer, aber deutlich öfter, als mich auf fundamentale Werte zu verlassen.

Ein Wort noch zu veröffentlichten Zahlen. Wer im PR-Geschäft ist, der weiß, daß Worte wie "Problem", "Krise" oder "Schwierigkeit" tabu sind. Kein Unternehmen wird deshalb Anleger warnen oder gar raten, die Aktie zu verkaufen. Wer fundamentale Daten analysieren will, sollte das berücksichtigen und bereits aus mangelnder Euphorie auf ernsthafte Probleme schließen.

Norden-Trader
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ daytrading und alle Leser

... ein gutes Handelssystem haben und doch immer weiter neue entwickeln und testen. Diese ruhelose Suche - auf höchstem Niveau - findest Du ganz ausgeprägt bei Charlie F. Wright in Trading as a Business (1998), sehr zu empfehlen. Hier einmal die Kapitelüberschriften:

Prologue: Where to begin
The principles of successful trading
The path to succesful trading
Markets, systems & time frames
Profile of a winning system
The art of system design - in theory
The art of system design - in practice
Optimization, the double-edged sword
The science of system evaluation
Trading as a business

@ robby b

... bereits aus mangelnder Euphorie auf ernsthafte Probleme schliessen. Ich habe manche Zeugnisse zu schreiben gehabt. Da gilt das gleiche: Du darfst nichts Abwertendes sagen und willst es doch zwischen den Zeilen, durch Weglassen von Lob, ausdrücken. In beiden Bereichen hilft Erfahrung sehr.

Viele Grüße

J.Lotte
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hallo Bruno,

nicht das Missverständnisse entstehen, ich habe Deine Internetseite garnicht gemeint. Im Gegenteil, ich finde sie große Klasse, besuche sie oft und habe dort auch die Zyklus-Analysen im Forum genossen. Meine Kritik richtete sich eher an Portale wie Wallstreet-Online.

Jetzt aber nochmal zurück zu den Praktikern und Theoretikern: Ich persönlich habe keine Probleme damit, zuzugeben, dass ich auch erst mit der Megahausse am Neuen Markt, Ende 1999, an die Börse gekommen bin und auch meinen Lebensunterhalt nicht mit Trading verdiene.

Ich bin jedoch der Meinung, dass sich alle hier eine Meinung erlauben dürfen, ganz gleich ob 30 Jahre oder 3 Minuten Markterfahrung.

Es ist ja auch eine große Auszeichnung für Dich und auch für Ronin, wenn weniger erfahrene Trader was von Euch lernen wollen.

Argumente wie, "ich bin Vollprofi und deshalb habe ich immer Recht", kann ich daher nicht nachvollziehen.

Gruß

J.Lotte

hardworker
Mitglied seit 10 Jahre 4 Monate

An Ronin 28.12./23.16

Was ist bitte ein ATR?

An TT 30.12./01.22

Eine Fundamentalanalyse kann immer nur eine grobe Schätzung sein. Selbst in einer kleinen Filiale mit 20 Mitarbeitern weiß keiner über alle Vorgänge, Verluste und Gaunereien Bescheid. Wie soll dann ein Analyst eine AG mit 50 oder 500 Filialen in ein paar Tagen analysieren? Chaotische Chefs machen oft gute Gewinne und die fleißigsten Streber können Miese produzieren. Für mich sind Analysen mit Zahlen im Ergebnis rausgeworfenes Geld. Deshalb stimme ich Ihnen voll zu.

MfG

hw

Termin-Trader
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hallo,

@Jan: Ich habe deine Aussage keineswegs auf uns oder unsere website bezogen ;-)
Jeder darf seine Meinung verbreiten, nur durch unterschiedliche Standpunkte kann eine Diskussion entstehen.
Finde es nur schade, dass die Fundis nicht auf die hier gestellten konkreten Fragen eingehen.

@hardworker: ATR = average true range, die durchscnittliche Schwankungsbreite eines Marktes innerhalb einer betrachteten Zeitspanne/Anzahl von Bars, also quasi ein Instrument zur Volatilitätsmessung. Hilfreich insbesondere bei der Platzierung von Stopps, wobei die Stopps nicht prozentual an die Kontogröße sondern eben an die aktuelle Volatilität angepasst werden. Einsatz oft in mech. Handelssystemen, aber durchaus auch im diskretionären Trading.

@IngoM:
Der Vergleich mit dem Schweinemarkt hinkt etwas. Zwar habe ich davon keine Ahnung, gehe aber nicht davon aus, dass dies ein lukrativer Markt für Trader ist, vor allen Dingen was die liquidität betrifft.
Hier erfüllt wohl der Future in der Hauptsache seine ursprüngliche Funktion der Absicherung für den Erzeuger und es spielen zur Preisbildung sicher andere Faktoren eine Rolle als in einem Index Future. Der Erzeuger sichert den Preis für seine Produktion indem er sie auf Termin verkauft oder hedged, der Risk-Taker spekuliert auf einen Gewinn als Entschädigung für seine Risikoübernahme.

Ein Trader ist für mich jeder, der sich in einem Markt engagiert und nicht in die Rolle der Anleger oder Zocker passt ;-)
Ich kann nicht sehen, wie die fundamentale Bewertung des Schweinemarktes bei der Positionsgrößenbestimmung hilfreich sein kann. Kannst mal ein Beispiel geben?

@robby_B
Fundamentale Analyse ist sicher wichtig, denn die fundamentalen legen letztendlich fest, welche Preise für einen Wert gerechtfertigt sind. Doch geht es beim Traden nicht eher darum, herauszufinden, was die anderen Anleger glauben?
Führt der 2. Teil Deines Satzes nicht den Ersten ad absurdum?
Bringt der Versuch den tatsächlich gerechtfertigten Preis abzuschätzen irgendeinen Nutzen , wenn am Markt gänzlich andere Preise bezahlt werden?

Bruno Stenger

Gast

@Termin-Trader

Gute Frage, klare Antwort: Nein. Die fundamentale Analyse muß sehr viele Faktoren berücksichtigen, und nicht alle davon lassen sich auf Euro und Cent bzw. auf Dollar und Cent festlegen. Wachstum, Lizenzen, Markenrechte, ausstehende Aufträge etc. Bei dieser Bewertung kommt es sicher zu großen Unterschieden bei den Analysten, doch letztendlich ergibt sich in etwa eine Bandbreite, die für mich den "realen" Wert des Unternehmens festlegt: in etwa der Preis, der zu erzielen wäre, wenn das Unternehmen verkauft würde. Das ist die Basis.
Wenn ich jetzt Analysten schreibe, meine ich nicht unbedingt die Analysten der Broker. Die beobachten Unternehmen erst dann, wenn sie eine gewisse Größe erreicht haben, doch mich interessieren eher kleinere und vor allem jüngere Unternehmen: Die haben das größere Potential. Sie sind sicher schwerer zu analysieren, aber wenn ein Startup gute Produkte, eine gute Idee und ein solides Wachstum hat, ist der Wert auch ohne Bestätigung durch ein Heer von Experten interessant. Peter Lynch ist für mich das Paradebeispiel eines guten fundamentalen Analysten, doch ich glaube nicht, daß er in seiner Karriere viele Geschäftsberichte gelesen hat. Aber seine Art der Analyse gefällt mir gut.
Wenn ich jetzt den "realen" Preis als Bandbreite zu Grunde lege, dann muß ich darüber die Aktienkurse legen, die - vor allem bei großen Werten - dem Preis relativ nahe sind, die aber oft extrem darüber oder darunter liegen können. Als Techniker konzentriere ich mich mehr auf die anderen Marktteilnehmer: Jubbeln sie einen Wert in den Himmel oder prügeln sie ihn zu Boden? Im ersten Fall kann man an einer Spekulationsblase sehr gut verdienen, im zweiten Fall lohnt es sich, zu kaufen und den Wert wegzupacken: Augen zu und durch, bis die Börse wieder den wahren Wert erkannt hat.
Doch über kurz oder lang werden sich die Aktienkurse immer wieder dem "realen" Wert annähern. Deshalb bin ich ziemlich sicher, daß langfristig die fundamentalen Daten den Kurs vorgeben, doch für kurzfristigere Investments (eher Trading als Investment) ist sicher die technische Analyse das geeignetere Werkzeug.

robby_b

Profile picture for user zorrie
zorrie
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hier ein Vergleich, Grundlage ist eine US-Fernsehsendung, in der es technisch und fundamental begründete Empfehlungen gibt. Dort gibt es einen klaren Sieger ...

Technicians vs. analysts in a CNBC stock-picking slapdown: Who wins?

http://www.marketwatch.com/story/technicians-vs-analysts-in-a-stock-pic…

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

zorrie

Erklär mir mal was fundamental bedeutet`!

Ist ja auch so ein allgemeinplätzchen von so manchen Berater. Wenns mit den Argumenten nicht reicht dann heisst es ja immer

Fundamental ist der Markt oder die Aktien ja in Ordnung, es sind nur die Bösen Spekulanten die den Markt nach unten treiben.

Frägt man dann nach was genau gemeint ist, kommt das grosse Rumgeeiere.

Börse ist nun mal ein Markt der Hoffnungen und Erwartungen handelt und die Zukunft kennt nun mal keiner, ob fundamental oder technisch.

Sorpüion hat es wunderbar gesagt. Vorteile hat man nur, wenn man Informationen hat welche andere nicht haben.

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