* Technische oder Fundamentale Analyse - was ist besser ?

@benedikt

Nun, ich denke, hier muss man grundsätzlich unterscheiden.
Information ist IMMER der beste Vorsprung, den man haben kann.

Allerdings ist fundamentale Analyse (und ich denke nicht, dass Bankberater im Vertriebsmodus sich damit beschäftigen) auch sehr sinnvoll, wenn es darum geht entsprechende intrinsische Werte zu ermitteln.
Meist ist dies ja lohnt gerade in Übertreibungsphasen, nach oben sowie nach unten.
Je weiter die aktuell bezahlten Preise von den nach Fundamentalanalyse ermittelten Preise abweichen, umso höher die Wahrscheinlichkeit einer Über-, oder Unterbewertung, und damit miteinhergehend umso höher die Wahrscheinlichkeit eines in die Nähe rückenden Umkehrpunktes.
Meist wird bei einem Crash ja der Index gerade am Ende einer solchen Bewegung deutlich unter seinen errechneten fairen Wert gedrückt, bei Euphoriephasen nach oben ebenso.
Den genauen Umkehrpunkt aber weiss niemand, und deswegen sage ich ja, Zeit und Geld, sind die zwei deterministischen Grössen.

Ich habe teilweise auch schon 10% oder 20% am Umkehrpunkt vorbeigelegen, und manchmal ein halbes, ein, oder gar zwei Jahre (ich rede, da wir von Fundamentalanalyse sprechen, natürlich von Langfristinvestments.)
Dafür benötigt man eben Zeit und Geld, damit man noch dabei ist, wenn der Trendbruch erfolgt, der Umkehrpunkt erreicht ist, und es in die antizipierte Richtung geht. Angewandt habe ich das bisher immer nur in den Aktienmärkten.

Ich habe ein schönes Zitat in Bruno's #78 gefunden:

"Bringt der Versuch den tatsächlich gerechtfertigten Preis abzuschätzen irgendeinen Nutzen , wenn am Markt gänzlich andere Preise bezahlt werden?"

Wie gesagt, nur langfristig bringt diese Betrachtungsweise etwas.
Im Swing-, oder Daytrading macht es keinen Sinn, da bringt eher Charttechnik, Betrachtung von Volumina, Sentiment, Put to Call Ratio u.dgl. etwas.

So zumindest meine Erfahrungen.