Immobilienblase USA: Spekulieren bis zum bitteren Ende

So, das Dreieck des S&P Homebuilding Index wurde letzte Woche nach unten verlassen.; es beginnt die Suche nach den horizontalen Unterstützungen:

Der S&P Homebuilding Index hat sich der Abwärtsbewegung der Märkte nicht entziehen können; der erste horizontale Widerstand ist durch. Bei ca. 910 könnte jetzt ein Rebound anstehen (Kreuzwiderstand; A=C; harmonisches Bild).

Der Chart dazu ist angehängt.

In der abgelaufenen Woche wurden kaum Daten zum US Immobilienmarkt veröffentlicht; die Indizes der Hypothekenanträge haben ihre Abwärtsbewegung wieder aufgenommen.

Nächste Woche folgt zunächst montags das Sentiment der Bauunternehmer, der NAHB Homebuilding Index, für den Mai. Dienstags werden die Baugenehmigungen wie -starts publiziert, es werden nur marginale Abschläge erwartet.

Gruss
Cosa

Da würde ich aber mal drei Fragezeichen an den Rebound machen:

US-Baubeginne im April überraschend stark gefallen
16.05.2006, 14:47:34

WASHINGTON (Dow Jones)--Die Zahl der Baubeginne in den USA ist im April im Vergleich zum Vormonat unerwartet kräftig um 7,4% auf annualisiert 1,849 Mio gefallen. Damit sind die Baubeginne den dritten Monat in Folge zurückgegangen. Im Vorfeld der Veröffentlichung hatten von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen nur einen Rückgang um 0,5% prognostiziert. Wie das US-Handelsministerium am Dienstag mitteilte, wurde das zunächst für den Vormonat gemeldete Minus von 7,8% auf minus 6,4% revidiert.

Die Zahl der erteilten Baugenehmigungen ist im April um 5,4% gesunken. Hier hatte die Prognose auf ein Minus von 2,1% gelautet. Im Vormonat war ein Rückgang von 2,7% verzeichnet worden.
DJG/DJN/apo

Quelle: http://www.vwd.de

@ schnueffelnase [#54]

"Da würde ich aber mal drei Fragezeichen an den Rebound machen"

Die Sache hat sich erledigt; mehrere Ausrufezeichen hinter kein Rebound; Schlusskurs gestern 906,5.

Das passende Sentiment der Bauunternehmer dazu bröckelt schon seit Monaten ab; hatte es mehrfach geschrieben, aber erst jetzt mal beides übereinandergelegt.
Gestern Abend wurde der NAHB HMI für den Mai mit 45 auf einem 11-Jahrestief publiziert.

Die Skalen sind linear, aber der S&P Homebuilding ist der besseren Darstellung wegen in log. Werte umgerechnet.

Da droht noch reichlich Ungemach:

@ schnueffelnase [#54]

Fundamental schwächelt der US Immobilienmarkt einfach; die Baubeginne sind auch ohne SAisonbereinigung im Vergleich zu den beiden Vorjahren schwächer.

Der Chart dazu:

Jetzt weiß auch die letzte "Hausfrau", das es eine Bubble gibt. Da wird Sie wohl nicht platzen.

@ select [#57]

Was es nicht alles gibt.

Zum eigentlichen Thema zurück: Die US Haus Futures und Optionen werden inzwischen gehandelt, aber mit nur kleinen und unregelmässigen Umsätzen. Der Vergleich der bisherigen Hoch und Tiefkurse der Kontrakte zeigt neue Tiefstkurse an, der Trend ist klar fallend.

http://www.cme.com/daily_bulletin/Section46_Housing_Futures_And_Options_2006114.pdf

Ein klarer Future ist mir lieber als das o.g. Zertifikat.

Guten Abend,

ein Update zum US-Immobilienmarkt in Stichworten - ohne Charts ;-)

Hausverkäufe, Daten stehen nächste Woche zur Veröffentlichung an, zuletzt bei den
- Neubauten, Rebound nach drastischem Einbruch.
- Existing Homes, stabiles hohes Niveau.

weiter
- Pending Sales Index; (=Frühindikator der Existing Homes Sales); seit sieben Monaten ist die jährliche Wachstumsrate rückläufig
- Hauspreise; insbesondere die der Neubauten fallen auf Jahresbasis
- Zinsen, mittlerweile auf einem 4-Jahreshoch; Ende in Sicht?
- Affordability-Indices (gibt an inwieweit sich eine Familie den Immobilienerwerb leisten kann), fallen munter weiter; der Housing Affordability Index der NAR befindet auf einem 16-Jahrestief
- NAHB Housing Market Index (Sentiment der Bauunternehmer); befindet sich im 11-Jahrestief; kein Rebound nach den Abschlägen der letzten Monaten. Der S&P Homebuilding Index folgt brav.
- Baugenehmigungen/Baustarts - Revisionen der nicht-saisonbereinigten Baugenehmigungen haben dazu geführt, dass der Jahresstart nicht mehr ganz so rosig aussieht. Diese Art der Revision ist unüblich! Trotzdem weist auch hier der Trend gen Süden.
Hypothekenanträge - der Gesamtindex hält sich gerade noch so, während die Subindices 'Refinanzierungen' und 'Kaufindex' "durch" sind, sprich diese fallen.

Der Maklerverbund NAR fordert bei fast jeder Datenpublikation den Leitzinssatz zu senken oder zumindest nicht weiter zu erhöhen. Vor gut einem Jahr wurde die Existenz einer Immobilienblase noch negiert.

Mal schauen wie sich die Zahlungsausfälle entwickeln.

Gruss
Cosa

@ select [#57]

"Jetzt weiß auch die letzte "Hausfrau", das es eine Bubble gibt. Da wird Sie wohl nicht platzen."

Meine Mutter hat als die letzte aller Hausfrauen bisher den Zettel noch nicht bekommen. Ob sie die Bubble dann am Platzen gehindert hätte, entzieht sich meiner Kentnis. Wenn ich ihr die Frage stellen sollte, befürchte ich, dass sie nicht weiss, was ich von ihr will.

Da der Zeichnungstermin mit dem 23.06.06 bereits abgelaufen ist, kann sie vermutlich sowieso nichts mehr gegen das Platzen der "bubble" ausrichten.

Die Woche hat einige Immobiliendaten gebracht. Die Verkäufe der Neubauten sind stärker als erwartet gestiegen, um +4,6% zum Vormonat auf 1,234 Mio., sind aber -5,9 unter Vorjahresstand. Dagegen die der "Existing Homes" sind leicht auf 6,67 Mio. gefallen, notieren -6,6% unter Vorjahresniveau.
Bei ersteren stagniert der gleitende 6-Monatstrend in der Abwärtsbewegung. Letzere liegen immer noch auf einem hohen Niveau:

Die 'Pending Sales', ein Frühindikator der 'Existing Homes Sales' gibt allerdings schon deutlich nach.

Die Hypothekenzinsen klettern weiter, befinden sich auf einem 4-Jahreshoch. Demzufolge sind die Hypothekenanträge weiter auf dem Rückmarsch; -6,7% gab der Gesamtindex die Woche ab und befindet sich auf einem 4-Jahrestief. Die Subindizes "Purchase" und Refinanzierungen waren gleichermassen dafür verantwortlich

Zusammen mit den gesamten Hausverkäufen bieten die Hypothekenanträge folgendes Bild:

Der Hausbestand zum Verkauf markiert fast allmonatlich neue Höchststände. Die Preise für Neubauten haben schon kräftig nachgegeben; die der "Existing Homes" haben eine Zwischenerholung hingelegt.
Rabatte beim Hauskauf werden mittlerweile mehr als grosszügig eingeräumt; bald gibt es zwei Häuser für den Preis von einem :-)

Werde mich aus diesem Thread zurückziehen.

einen schönen Abend
Cosa