peterg
Member for 10 years 9 months

Saisonalität: Funktionieren die traditionellen Muster noch ?

aus:

http://www.pfgbest.com/services/research/blogs/grain-report.asp

"...The key to survival and then prosperity for agricultural businesses such as farmers, feeders, processors and grain exporters is understanding the monthly trading patterns of these funds and avoid what used to be traditional seasonal selling of grain and understand fund seasonals . Traditional hedging patterns no longer work. ..."

Asamat
Member for 10 years 9 months

@ peterg [#12]
Ich versuche, Deine gelbe Kurve mit meinen Daten zu erzeugen, aber es gelingt mir nicht. Ich mache etwas falsch, finde aber den Fehler nicht. Könntest Du bitte Deine Daten für KW25 der Jahre 2005 - 2010 nennen? Das würde mir vielleicht helfen, den Fehler einzugrenzen. Danke.

peterg
Member for 10 years 9 months

@ Asamat [#22]

Hallo Asamat,

so ein Mist, Du hast tatsächlich recht !

Ich hatte mir die historischen Dienstags-Schlusskurse (wegen COT-Report) der letzten 2,5 Jahre (2008-2010) über eine Tabelle bei Onvista auf der folgenden Seite besorgt:
http://www.onvista.de/rohstoffe/kursliste.html?ID_NOTATION=24877950&RANGE=24M
Pi mal Daumen sah der daraus sich ergebende Weizenchart korrekt aus.
Die früheren Schlusskurse habe ich mir aus den jeweiligen Charts der Frontmonatsfutures des Chartbuches geholt (recht mühsam).
Aufgrund Deines Tipps habe ich das Ganze jetzt nochmals verglichen und bemerkt, dass tatsächlich manche Werte in der Tabelle von Onvista falsch sind. Dabei geht es nicht nur um ein paar Cent.
Die historischen Kursdaten bei Onvista zumindest für Chicago-Weizen sind also nicht korrekt !
Vielleicht ist das für den einen oder anderen Leser auch interessant zu wissen. Mich ärgert´s maßlos.
Als Strafarbeit habe ich jetzt die letzten 2,5 Jahre über die Charts im Chartbuch aktualisiert.
Ich gehe davon aus, dass diese Daten des Chartbuches korrekt sind (nicht ernst nehmen Herr Ebert !)

Anbei jetzt nochmals die nachkorrigierten Charts.
Sie verlaufen natürlich etwas anders.
Diese müssten jetzt in etwa so aussehen wie Dein Ergebnis.
Bitte gib mir gleich Bescheid, wenn immer noch irgendwo ein größerer Hund begraben ist.

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Richard Ebert
Member for 10 years 9 months

Hier die Grafik zum Weizen - Mais - Spread Juli 2011, wobei der Spread 'positiv' dargestellt ist.

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Am 03.01.11 lag der Spread bei 210.

@ peterg [#4]

Gibt es zeitlich und kurzlich ein Ausstiegs-Ziel ?

Schöne Grüsse, Richard Ebert

peterg
Member for 10 years 9 months

Was ich anbieten kann ist das:

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Der saisonale Kurstrend der letzten 5 Jahre (immer Frontmonate Dienstags erfasst)
bzw. Spekulantenpositionen der letzten 4 Jahre.

Zu beachten dabei:
1. Es wurden Schlusskurse immer Dienstags und nicht Freitags erfasst.
2. Stimmen die Daten ?
(Ich habe sie aus dem Chartbuch. Es könnte immer noch der eine oder andere Wert falsch abgeschrieben worden sein, im wesentlichen sollten die Werte aber korrekt sein).
3. Die Kurven beziehen sich nur auf die Frontmonate, nicht auf die Juli-Kontrakte. Dies sollte bei gut lagerbaren Gütern des gleichen Erntejahres eigentlich keinen großen Unterschied machen.

Es wäre interessant die aktuellen saisonalen Charts dieses W-C-Spreads von Moore zu sehen. Könnte vielleicht jemand der Moore abonniert hat zum Vergleich dieses Diagramm hier einstellen ?

Asamat
Member for 10 years 9 months

Ich weiß sehr wenig von Spreads. Bin aber lernwillig. Hätte vielleicht einer der Profis hier Lust, mir (und vielleicht auch anderen) ein wenig die Grundlagen zu erklären? Z.B.
- wie handelt man eigentlich Spreads,
- wie kann man sich dem Thema nähern,
- womit kann man einfach und vielleicht mit geringerem Risiko anfangen,
- wie bestimmt man Kandidaten mit positiver Aussicht?
Wie interpretiert man eine Kurve wie #25? Was sagt mir die blaue Spread-Linie in #24, außer daß sie mal hoch und mal runter geht?

Richard Ebert
Member for 10 years 9 months

@ peterg [#12]

Besonders interessant finde ich die Unterschiede bei den verschiedenen Auswertungsarten in der 17. und 37. Woche.
Mit eueren Vorschlägen (Prozentuale Auswertung, Median) fällt z. B. ein regelmäßiger, saisonaler Anstieg bei Weizen von der 36-37. Woche auf.
Dieser ist in den letzten 5 Jahren zwar von Jahr zu Jahr unterschiedlich ausgeprägt aber sogar im Jahr 2009 vorhanden.
Der wäre mir allein mit meiner Kurve so nicht aufgefallen.

Wenn ich mir die roten Charts im Chartbuch ansehe, die den in die Zukunft übertragenen vergangenen Durchschnittswert von x Jahren zeigen, kann ich den regelmäßigen saisonalen Anstieg von der 36. auf die 37. Woche nicht erkennen. Im Gegenteil, in der Woche bis 16. September geht es im Durchschnitt abwärts. Dabei halte ich eine Mindestberechnung von 10 Jahren für erforderlich:

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Hier zum Vergleich die saisonale Entwicklung des Weizen Kassapreises der letzten 10 Jahre:

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Die Frage ist, welche Werte sollen zur Analyse verwendet werden:

- Kassapreise ? (die sind nicht handelbar)

- Adjustet Kurse ? (die sind am Agrarmarkt kaum zu analysieren und bergen viele Fehlerquellen)

- Rote Kurse = einfache Durchschnittswerte ?

Schöne Grüsse, Richard Ebert

Asamat
Member for 10 years 9 months

@ Richard Ebert [#27]

"- Adjustet Kurse ? (die sind am Agrarmarkt kaum zu analysieren und bergen viele Fehlerquellen)"

Können Sie das näher ausführen? Was ist das Problem mit adjustierten Futures-Preisen speziell in Agrarmärkten ?

Myrrdin
Member for 10 years 9 months

@ Asamat [#26]

Zunächst einmal sorry für die späte Antwort - war vergangen Woche dienstlich unterwegs.

Hauptvorteil des Handelns von Spreads ist es für mich, dass ich unerwünschte Einflüsse auf die Kurse teilweise herausfiltern kann.

Beispiel: Ich handle häufig Grains und befasse mich mit den Produktionsmengen und den Abnahmemengen sowie den Einflüssen darauf (Wetter, Anbau- und Erntezyklen etc.) Da ich die Grains in den USA handle, wird deren Preis stark vom Wert des USD in Relation zu den anderen Währungen beeinflusst. Bei den Währungen bin ich aber kein Experte. Mein Eindruck ist, dass diese von viel mehr Einflussgrößen behandelt werden als die Grains und so schwerer zu prognostizieren sind.

Wenn ich nunmehr Corn oder Wheat outright handle, wird deren Preis vom Dollarkurs in Bewegung gebracht, auch wenn sich die Fundamentals überhaupt nicht verändert haben.

Wenn ich hingegen einen Corn - Wheat-Spread handle, wird der Einfluss des Dollars weitgehend herausgefiltert, da ja beide Grains vom Dollar in die gleiche Richtung beeinflusst werden.

Weiters vergrößert sich die Anzahl der Handelsmöglichkeiten. Insbesondere bei den schwer lagerbaren Meats sind die einzelnen Termine sehr unabhängig voneinander, sodass sich hier auch für Intracommodity-Spreads (= Calendar Spreads) immer wieder gute Möglichkeiten ergeben.

Für manche Trader liegt ein weitere Vorteil darin, dass die Margin für Spreads in vielen Fällen niedriger ist. Bei sehr kleinen Accounts mag das eine Rolle spielen. (Ob diese überhaupt profitabel sein können, ist eine andere Frage.)

Wie man Spreads handelt ? Im wesentlichen wie Outrights, allerdings gibt es Einschränkungen. Zunächst einmal erlauben viele Broker nicht alle Orderarten, die für Outrights möglich sind. Manche Spreads sind nur als 2 Einzelorders einzugeben, was Limit- oder Stop-Orders unmöglich macht. (Sofern man nicht 24 Stunden am Tag vor dem Bildschirm sitzen möchte.) Das funktioniert aber bei den großen Brokern für die gängigen Spreads ganz gut. Chart-Freunde tun sich schwerer, weil es meines Wissens nur End of day-Charts gibt. Intraday-Chart sind kaum möglich, da die beiden Legs eines Spreads nicht immer gleichzeitig einen Fill bekommen und so ein Kurs definiert wird. (Falls jemand einen Weg oder eine Quelle gefunden hat - das würde mich sehr interessieren.)
Daraus folgt, dass Spreads eher über längere Zeiträume und nicht intraday gehandelt werden.

Wie bestimmt man Kandidaten mit positiver Aussicht ? Ist wohl nicht anders als bei Outrights - hier gibt es viele Wege. Ich neige eher dem fundamentalen Lager zu. Das heißt ich orientiere mich an der Angebots- und Nachfrage-Situation und an der Saisonalität. Automatismus für diese Art zu handeln ist mir noch keiner begegnet, der erfolgreich ist. Ich schau mir jeden Trade einzeln an. An anderer Stelle in diesem Forum habe ich kürzlich Beispiele beschrieben.

Soviel für heute.

Mit besten Grüßen, Myrrdin

peterg
Member for 10 years 9 months

@ Richard Ebert [#27]

Ich hatte ja schon darauf hingewiesen, dass die in #12 erstellten Charts auf nicht korrekten Daten von Onvista basieren.
Das tut mir, wie gesagt leid.
Ich hatte in #23 darauf hingewiesen und nachkorrigierte Charts eingestellt.
Asamat hatte mich darauf hingewiesen und wollte analoge Berechnungen machen.
Asamat, hast Du analoge Charts erstellt ? Sehen diese jetzt in etwa vergleichbar aus ?

In der 2. Kurve in #23 (Kurvenvergleich 5-Jahresdurchschnitte, Weizen) fallen Hochpunkte in der 38. Woche beim normalen Durchschnitt (Magenta), beim Median (Blau) und beim prozentualen Chart (Gelb) auf. In meinem "adaptierten Chart (dunkelblau) ist dieser Punkt weniger auffällig.
Sicher kann man das (38. KW) nicht als Handelsanleitung nehmen. Man wird zu gegebener Zeit die individuelle Situation (fundamental, COT-Bericht) zusätzlich berücksichtigen müssen.

Ich habe Kursdaten über 5 Jahre und COT-Daten der Spekulanten über einen Zeitraum von 4,5 Jahren zur Auswertung zur Verfügung.
Weiter zurückliegende Daten der Disaggregated COT-Berichte gibt es nicht. Leider stellt die CFTC keine weiter zurückreichenden Daten zur Verfügung. Ein ähnliches Problem gab es ja bereits vor ein paar Jahren bei der Einführung der CIT-Daten des COT-Berichtes im Supplement. Dass mehr historische Daten nicht zur Verfügung stehen ist schade, trägt zu Verschwörungstheorien bei, aber es ist halt mal so.

Mir ging es in #1 grundsätzlich um die Frage, ob die althergebrachten Saisonalmuster im Zeitalter massiver Investitionen von Fonds im Rohstoffsektor noch Gültigkeit haben.
Dazu halte ich es für sehr wichtig die normalen Kursdaten mit den Longengagements der Fonds zu vergleichen.
Im ersten Chart in #23 ist das für Weizen im Rahmen meiner Möglichkeiten dargestellt.
Ich möchte hier nur vielleicht auf zwei Punkte hinweisen:
1. In der 38. KW steigen saisonal die Kurse der letzten 5 Jahre (= dicker blauer Chart) zwar an, gleichzeitig sinken die Longpositionen der Spekulanten (=dünner blauer Chart). Das wäre für mich zumindest ein Warnhinweis für eine Longpositionierung in dieser Zeit.
2. Das Jahrestief liegt sowohl bei den Kursen als auch bei den Positionen der Spekulanten so ca. zwischen 28.3. und 25.4.
Ähnliches sieht man auch im roten Chart über 10 Jahre in #27. Hier liegt das Jahrestief Ende April.
Kann man hier noch von einem "Erntetief" bei Weizen sprechen ?
Wenn man saisonalcharts über einen noch längeren Zeitraum (15 Jahre) nimmt, dann scheint das Jahrestief zur Jahresmitte nach vorne zu rücken. Also in Richtung der tatsächlichen Erntezeit von US-Weizen.
Anbei ein Chart von Moore:

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Es stellt sich dann die Frage, wieviel Jahre man bei einer saisonalen Betrachtung berücksichtigen soll.
Ich denke, da sich in den letzten ca. 10 Jahren die Fondaktivitäten so extrem vergrößert haben, wären 10 Jahre oK. 5 Jahre sind natürlich nicht statistisch verwertbar, hier kann evtl. nur ein Trend unter Berücksichtigung der Einzeljahre gegeben werden.
Andererseits sind saisonale Charts die 15 Jahre und mehr berücksichtigen m. E. von fraglichem Wert, da sich wie gesagt in den letzten Jahren die Spekulantenpositionen deutlich verändert haben.

Kassapreise sind in diesem Zusammenhang m. E. nicht brauchbar.
Ich habe die Frontmonatskurse ohne Adjustierungen gewählt, weil hier besonders viele Fonds aktiv sind.
Bei gut lagerbaren Gütern, glaube ich, ist das legitim zur Ermittlung eines saisonalen Verlaufes.

Für Tipps, Hinweise, Bemerkungen wäre ich sehr dankbar.

1tillen
Member for 10 years 9 months

@ peterg [#30]

Unter

http://www.cotpricecharts.com/commitmentscurrent/

findest du CoT Data ab 2002.

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