peterg
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Saisonalität: Funktionieren die traditionellen Muster noch ?
Saisonalität: Funktionieren die traditionellen Muster noch ?
aus:
http://www.pfgbest.com/services/research/blogs/grain-report.asp
"...The key to survival and then prosperity for agricultural businesses such as farmers, feeders, processors and grain exporters is understanding the monthly trading patterns of these funds and avoid what used to be traditional seasonal selling of grain and understand fund seasonals . Traditional hedging patterns no longer work. ..."
Saisonalität: Funktionieren die traditionellen Mus...
Ich sehe das aus einer anderen Warte:
1. Es ist ja gängige Praxis, dass man z. B. auf ein Erntetief oder Wetterprämienentwicklung spekuliert.
Bei klaren Vorstellungen wann dieses Erntetief erreicht ist, sollten hier die Erfolgsaussichten einer Spekulation erhöht werden.
2. Im Agrarbereich bauen Futures manchmal Wetterprämien (=Angstprämien) auf. Dies ist eine zwangsläufige wiederkehrende Entwicklung aufgrund der Notwendigkeit für Absicherungsgeschäfte einerseits. Andererseits verlangen Spekulanten für die Übernahme dieses Risikos eine Prämie.
In diesen Situationen ist der Futurekurs systematisch zu hoch. Das bedeutet, dass man aus historischer Betrachtung systematisch in diesen Situationen Gewinne erzielen konnte wenn man zu dieser Zeit short war.
@ peterg [#58]
Da haben wir unterschiedliche Auffassungen, was ja auch in Ordnung ist. Ich schlage vor, Sie bringen mal ein konkretes Beispiel als saisonale Analyse mit ausführlicher Begründung wie Sie zu der Empfehlung gekommen sind. Wenn ich anderer Meinung bin, werde ich dagegen begründen.
Schöne Grüsse, Richard Ebert
Saisonalität: Funktionieren die traditionellen Mus...
@ Richard Ebert [#62]
Im Augenblick fällt mir nur die Situation in Südamerika bei Mais und Soja ein. Zugegeben kein optimales Beispiel für eine Wetterprämie.
Aufgrund von Trockenheit insbesondere in Argentinien besteht momentan noch große Unsicherheit hinsichtlich des Ertrages in dieser Region. Nehmen wir an, das hat zu einer Wetterprämie geführt. Nun soll es demnächst regnen. Über das Ausmaß der kommenden Niederschläge weiß noch niemand Bescheid. Deshalb kann das auch noch nicht komplett eingepreist sein. Sollten hier in den nächsten Tagen deutliche Niederschläge fallen, so ist deshalb mit einem Kursrückgang bei Mais uns Soja zu rechnen.
Sicher ist das kein optimales Beispiel weil das Wetter, noch dazu in Südamerika, nur ein Aspekt von mehreren ist, der auf Mais- und Sojakurse Einfluss hat. Aber m. E. hat das Wetter in Südamerika momentan zu einer Prämie (gewisser Größe) geführt.
Ich denke, dass hier evtuelle Regenfälle sehr rasch in den nächsten Tagen eingepreist werden, sollten diese auftreten.
Mit einem Short-Engagement bei Mais würde man sich allerdings im Moment gegen "saisonale", "historische", "statistische" Verläufe (oder wie auch immer man das bezeichnet) richten.
Nach meinen Daten hatte in den letzten 10 Jahren ein Short-Engagement bei Mais in der 4. Kalenderwoche nur in
5 von 10 Jahren (Haltedauer der Position: 4.KW-5.KW=7Tage)
5 von 10 Jahren (4.KW-6.KW=14Tage)
2 von 10 Jahren (4.KW-7.KW=21Tage)
4 von 10 Jahren (4.KW-8.KW=28Tage)
Erfolg.
Saisonalität: Funktionieren die traditionellen Mus...
@ peterg [#63]
Danke, aber das ist kein konkretes Beispiel. Mit Angaben wie "wenn" es regnet fallen die Kurse werden von so vielen Aspekten in aller Welt und bei anderen Grains überlagert, dass sie für mich kein Grund wären, short zu gehen.
Als Alternative gibt es in Chicago zahlreiche Wetter Futures, in denen direkt auf Niederschlag und Temperaturen spekuliert werden kann.
Meine roten Charts, berechnet auf die letzten 10 Jahre, sehen nur für Juni und Juli einen relativ starken Abwärtstrend voraus.
Schöne Grüsse, Richard Ebert
Saisonalität: Funktionieren die traditionellen Mus...
Derzeit gefällt mir der NGZ-NGM (Natural Gas at Henry Hub, Dezember bzw. Juni-Kontrakt) sehr gut für einen Einstieg.
Seitens MRCI wird der Spread von Mitte April bis Anfang Mai empfohlen. Die Drawdowns waren in den vergangenen 13 Jahren nur zweimal größer als 400 $ und immer unter 1000 $. In dieser Zeit waren alle Trades mehr oder weniger profitabel - der Betrag schwankte allerdings sehr stark. Im Mittel waren es ca. 1600 $.
Der Spread scheint seine Konsilidierungszone nach oben verlassen zu haben. Es bietet sich ein enger Stopp unterhalb des Märztiefs (end of day) an.
Mit besten Grüßen, Myrrdin
Saisonalität: Funktionieren die traditionellen Mus...
@ Myrrdin [#65]
Der Spread hat aber nur noch eine Laufzeit von ca. 6 Wochen, wenn ich die Termine richtig im Kopf habe.
Reicht das ?
Schöne Grüsse, Richard Ebert
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@ Richard Ebert [#66]
Wird man sehen.
Gemäß MRCI-Daten hat der Spread in den vergangenen 15 Jahren bis Anfang Mai (Mittelwert) gut performed - das würde sich ausgehen.
Meines Erachtens ist auch der Outright (Juni) in der Gegend von 4 gut abgesichert, sodass das Potential des Bear Spreads nach oben limitiert erscheint.
Ich beabsichtige, beim März-Hoch das erste Los zu verkaufen und das zweite mit einem Trailing Stop zu handeln.
Falls der Spread sich im Man in einem Aufwärtstrend befindet, besteht noch immer die Möglichkeit, ein Rollen in den Juli-Kontrakt zu überlegen.
Mit besten Grüßen, Myrrdin
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Der CK-CN (Corn, Mai bzw. Julikontrakt) erscheint mir derzeit aus saisonaler Sicht kaufenswert. Der Spread hat sich in den letzten Monaten dem saisonalen Verlauf ensprechend bewegt. Einstieg sollte heute zu -7 oder -7,25 möglich sein.
Meist ist es im April in den vergangenen 15 Jahren aufwärts gegangen. Es gibt kaum mehr Mais in den USA, sodass auch aus fundamentaler Sicht nichts gegen diesen Spread spricht.
Mein Ziel ist 0 - dorthin hat es dieser Spread im Jahre 2008 gebracht, das von ähnlicher Knappheit geprägt war.
Mit besten Grüßen, Myrrdin
Saisonalität: Funktionieren die traditionellen Mus...
Der Spread CK11 (long Mais Mai) - CN11 (short Mais Juni)
hat ja nur noch eine kurze Laufzeit (First notice day CK: 29.4.), also nicht mehr lange Spielraum.
Entweder es klappt oder man muss ihn evtl. auch mit kleinem Verlust schließen.
Der zu erwartende/erhoffte Gewinn ist im Verhältnis zum Risiko und den Spesen relativ gering.
Der Spread ist ja ein Carry-Spread im alten Erntejahr. Wenn man sich den Chart ansieht, erkennt man schön einen stetigen Aufwärtstrend des Bearspreads CN-CK !!! Das bedeutet bei Verknappung einer Ware ist es eben nicht so, dass immer Bull-Spreads Gewinn machen. Siehe hierzu:
"Stochastic Fundamental Volatility, Speculation, and Commodity Storage"
von Craig Pirrong von der University of Houston
(über das Internet kostenlos herunterzuladen)
Bei dieser Art Spreads besteht die Gefahr, dass man in ein "Andienungs-Spiel" mit Commercials gerät.
D. h. dass man bis kurz vor bzw. bis zum FND in der Verlustzone steckt, man dann den Spread schließen muss nur um zu sehen, dass er kurz darauf doch stark ansteigt. Das ist dann sehr ärgerlich.
Die zweite Überlegung bei diesem Spread zu dieser Zeit ist, dass man quasi ein besonders intensives Engagement der Frontrunner vor dem Goldman-Roll (also derjenigen, die im Vorfeld schon CN-CK eröffnen) erwartet. Man spekuliert dann darauf, dass nach dem Ende der Goldman-Rolle diese Frontrunner den Spread wieder schließen und eben CK-CN läuft.
Der Chart deutet zumindest nicht unbedingt darauf hin. Wenn man das macht, sollte man m. E. den Spread brutal spätestens 2-3 Tage nach Ende der Goldman-Rolle schließen.
Saisonalität: Funktionieren die traditionellen Mus...
@ peterg [#69]
Meine Erfahrung mit dem Goldmänner roll ist, dass man sich schon im Vorfeld der Frontrunner etwas überlegen muss. Den Rolleffekt abgreifen geht leider nicht so einfach. Ich würde auch kurz vor FND vorsichtig sein, weil man den MaiKontrakt long ist. Grüsse SPOMI
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